
Am 4./5. April hat die Leitung unserer Landeskirche den Kirchenkreis An Sieg und Rhein besucht bzw. visitiert, wie der offizielle Begriff lautet. In Untergruppen kam die Kirchenleitung in dieser Zeit auch zu verschiedenen Gemeinden, darunter auch zu unserer. Dr. Dietmar Flösch als Vorsitzender des Presbyteriums begrüßte am frühen Samstagmorgen in der Nommensen-Kirche die Mitglieder der Kirchenleitung Helga Siemens-Weibring und Professor Dr. Lorenz Narku Laing, die Landeskirchenrätin Antje Hieronimus und das Mitglied des Kreissynodalvorstands Doris Hochschild. Das im Vorfeld vereinbarte Thema war „Gemeinde auf dem Jahrmarkt“.
Die Gäste erhielten durch ein Intro-Video, die Besichtigung der auf die Festwiesen hin sich öffnenden Nommensen-Kirche und die lebendigen Berichte von Claudia Curtius und Felix Elschner aus deren jahrzehntelangen Erfahrungen und Erlebnissen einen anschaulichen Eindruck des Engagements der Kirchengemeinde auf der Großkirmes Pützchens Markt.
Als Teil des Konzepts „inklusive Gemeinde“ entwickeln Präsenz und Engagement auf Pützchens Markt seit 40 Jahren eine breitenwirksame Ausstrahlung in die Bürgerschaft und darüber hinaus und binden mehr als 270 ehrenamtlich Mitarbeitende unterschiedlichsten Alters (16-85), verschiedenster Herkunft und Erfahrung, die meisten davon auf ihren Wunsch Jahr für Jahr wieder. Das Visitationsteam zeigte sich beeindruckt vom einladenden Konzept und der konkreten Durchführung: Die ehrenamtlich Mitarbeitenden fühlen sich gebraucht, gefordert und angeleitet. Am Ende steht der gemeinsame Stolz, den Einsatz „gerockt“ zu haben. Das wird gemeinsam gefeiert.
In der anschließenden Diskussion wurden aktuelle Herausforderungen unter den gegebenen Rahmenbedingungen Pfarrstellen-, Gebäude- und Finanzmittelreduzierung angesprochen. Sind Ausstrahlung, Bedeutung und Wirkung eines kirchlichen Gebäudes innerhalb der Bürgergesellschaft möglicherweise auch ein relevantes Kriterium bei der anstehenden Entscheidung über unsere kirchlichen Gebäude? Entsteht durch die Prozesse des Abschiednehmens ein Risiko, dass Gemeinde sich auf Aktivitäten in vertrautem Rahmen und vertrauter Gemeinschaft zurückzieht, und wie vermeiden wir dies? Wie schaffen wir es, uns stärker für die Menschen und Gruppen zu öffnen, die in der Kerngemeinde unterrepräsentiert sind?
Im Nachgang gab es eine höchst erfreuliche Rückmeldung: „Ein tolles, motiviertes Team und ein wunderbares Projekt, das weithin strahlt, nicht nur in der Gemeinde und im Kirchenkreis.“
Bild: privat Text: Manfred Kusserow
